Auch in diesem Jahr gedenken wir all jenen Menschen, welche der Willkür der nationalsozialistischen Diktatur zum Opfer fielen, indem wir die Hennigsdorfer Stolpersteine reinigten. Unsere Gedanken liegen dabei ganz bei den Opfern, die furchtbares durchmachen, etwas kaum in Worte fassbares erleben mussten, gefangen waren in einem System, das vorgab keinen Platz für sie zu haben. Und das, obwohl sie Menschen waren wie Du und ich, Menschen die politisch verfolgt und systematisch ermordet wurden, nur weil sie Kranke, Sinti und Roma, Homosexuelle, politisch Andersdenkende oder jüdischen Glaubens waren.
Diese Gräueltaten des NS-Regimes dürfen nicht vergessen werden. Sie dürfen sich nie wiederholen.
Dass diese Taten nicht vergessen werden und wir den Opfern gedenken, ist auch heute noch von enormer Relevanz, wo wir das Glück haben in einer stabilen Demokratie, in der jede Person ihren Platz am Tisch bekommt, mit Respekt und Toleranz gehört und auch gewürdigt wird.
Was wir momentan sehen, lässt uns aufschrecken. Rechtsextreme und konservative Politiker, die unweit des damaligen Treffpunkts, an dem die Wannsee-Konferenz die “Endlösung der Judenfrage” – die systematische Ermordung von Mitbürgerinnen und Mitbürgern beschlossen hat, auch heute wieder über Pläne über “Massendeportationen“ schmieden. Dem müssen wir entgegenstehen.
Unsere wehrhafte Demokratie lässst sich solche Pläne nicht gefallen. In nahezu allen Großstädten wird demonstriert. So auch heute in Oranienburg, wo wir mit vielen anderen Menschen zusammen für Respekt und Toleranz, für unsere Demokratie und damit gegen Rechte Vernichtungs- und Deportationsfantasien demonstrierten. Denn nie wieder ist jetzt.